Rückblick Energietag
Großes Interesse herrschte an der gestrigen Gewerbeschau im Meßkircher Industriegebiet West, mit der sich die dortigen Betriebe am Energietag des Landes Baden-Württemberg beteiligten. Mit Bürgermeister Arne Zwick eröffnete Umweltministerin Tanja Gönner die Veranstaltung in der Halle der Firma Gabi Hauff Clubreisen.
„Wir haben hier viel herzuzeigen“, lud Zwick die Ministerin ein, sich umzusehen und brachte auch vor, wie die Stadt Meßkirch sich am Energiesparen beteiligt: „Wir haben zwei alte Ölmonster still gelegt und uns für eine Hackschnitzelanlage für Hallenbad und Schule entschieden“, zählte er auf und erwähnte die mittlerweile 105 Photovoltaikanlagen, für deren Installation der Stadt jede sanierte Dachfläche nur so aus der Hand gerissen würde. Die Ministerin fand es zuerst einmal angenehm, einen Sonntagmorgentermin in ihrem eigenen Heimatkreis zu haben und dankte den Gewerbetreibenden, die die Hauptlast der Veranstaltung trugen. Das Land könne zwar einen Energietag veranstalten, aber um ihn auszufüllen, würden die Kommunen vor Ort gebraucht. Sie sprach mit Strom, Wärme, Fortbewegung die drei Bereiche an, die die Energie ausmachten. „Die Hauptaufgabe der Energiepolitik der Zukunft ist es, dafür drei Bereiche Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.“ Dabei könne die Politik nur die Rahmenbedingungen schaffen, jeder Einzelne müsse für sich selber entscheiden, was er tun kann, um Energie zu sparen – „Eine Verhaltensänderung, die sich für jeden in Euro und Cent auszahlt.“
„Wir freuen uns, dass sie unsere Betriebe besuchen und wünschen einen informativen Tag“ überreichte Günter Nabenhauer im Namen der Gewerbetreibenden einen Blumenstrauß.
Ihren Rundgang begann die Ministerin bei der Firma Alber, wo sie sich bei Jürgen Alber vor allem über neue Dämmmaterialien informierte. Ihre Frage, ob noch Dächer ohne Dämmung gebaut würden, konnte Alber verneinen: „Wir sind sensibilisiert in diesem Bereich und versuchen, aus jedem Bauvorhaben immer das Beste rauszuholen.“ „Wir sind Energieverbraucher, aber keine Verschwender“ ging Georg Lohrer auf den Energiebezug der Firma DTM ein. Das Drehtechnik-Unternehmen, das erst vor drei Jahren sein neues Gebäude im Industriegebiet bezog, hat jetzt bereits seine erste Erweiterung beendet. Personell gestalte sich die aber schwer, sprach Lohrer das Problem an, dass auf Stellengesuche für zwei CNC-Fachkräfte und zwei Meister gerade eine einzige Bewerbung einging.
„Wir sind stolz auf unsere hochwertigen Produkte“ präsentierte Produktionsleiter Hartmut Hipp Brandschutzklappen, Rauchmelder und die Wurzeln der Firma Schako, die Kachelofentüren. „Mir sind vom Land, mir wollet Frischluft“, kommentierte Gönner die Zurückhaltung, die die Firma auf dem Gebiet der passiven Raumlüftung immer noch zu spüren bekommt.
Bei der Firma Nabenhauer zeigte die Ministerin großes Interesse an einer Heizanlage, die mit Pellets, Hackschnitzel und Miskantusgras betrieben werden kann und informierte sich über die Vielfalt an Heiztechniken, die die Firma anbietet. Bei der Firma Viessmann führten Niederlassungsleiter Walter Pudritzki und Verkaufsleiter Klaus-Dieter Herrmann durch den neuen Betrieb und erklärten die gängigsten Heizanlagen der Firma, die dort in Betrieb sind und für Schulungen und Lehrgänge genützt werden. Energieersparnis zum Aufessen gab es bei der Firma Keller, bei der frisches Gemüse aus dem Dampfgarer gekostet werden konnte. Stände von Sparkasse und Allianzbüro Ewald Hegge waren umlagert, weil es dort etwas zu gewinnen gab. Für das leibliche Wohl war bei den meisten Betrieben gesorgt, die den Erlös teilweise für die Heudorfer Leichenhalle spendeten. Mittagstisch wurde auch wieder beim Motorradclub „Outsiders Germany“ angeboten. Mit Hüpfburg und Ponyreiten wurde auch den kleinen Besuchern nicht langweilig, so lange ihre Eltern sich über die Investitionen im Energiebereich der Zukunft Gedanken machten.
Quelle: Südkurier vom 24.09.2007